Sarstedt-Forschungspreis 1993
(Walter Sarstedt, Prof. Dr. F. Collins, Prof. Dr. J. Riordan, Prof. Dr. L.-C. Tsui, Prof. Dr. Dr. Bidlingmaier)
Anlässlich ihrer Jahrestagung verlieh die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie am 01.10.1993 in der Dreikönigskirche in Dresden den Sarstedt-Forschungspreis zum vierten Mal.
Der mit 50.000 DM dotierte Preis wurde von Herrn Prof. Dr. Dr. Bidlingmaier, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie, an Herrn Prof. Dr. F. Collins, National Institute of Health, USA, Herrn Prof. Dr. L.-C. Tsui, The Hospital for Sick Children, Kanada, und Herrn Prof. Dr. J. Riordan, The Hospital for Sick Children, Kanada, für Arbeiten zur Aufklärung des Gens für Mucoviszidose als bahnbrechende Leistung der molekularen Humangenetik verliehen.
Die Mucoviszidose, auch zystische Fibrose genannt, ist eine Erbkrankheit, die besonders bei Kindern und jungen Erwachsenen auftritt. Sie führt zu einer allgemeinen Störung der Ausscheidung von Drüsenabsonderungen mit fortschreitenden so genannten zystisch-fibrotischen Veränderungen, vor allem an der Bauchspeicheldrüse und den Bronchien. Es kommt zu einer vermehrten Ausscheidung von Natrium- und Chlorid-Ionen im Schweiß und damit zu einem gestörten Salzhaushalt im Organismus. Da diese Erkrankung bisher nicht therapeutisch behandelt werden konnte, kommt es zum frühen Tod der betroffenen Personen.
Der Verdienst der Preisträger ist es, mit modernen Methoden der Molekularbiologie das für diese Erkrankung verantwortliche Genom aufgeklärt zu haben. Das bei dieser Erberkrankung gebildete abnormale Cystische Fibrose-Gen produziert ein abnormales Protein, welches diese Erkrankung verursacht. Aufgrund der Entdeckung der Preisträger ist es jetzt möglich, eine neue Behandlungsmethode für die Bekämpfung der Mucoviszidose zu entwickeln.